Tausende folgten dem Kreuzträger

Delbrück (ho). Tausende Gläubige folgten Karfreitag in Delbrück wieder in einer großen Prozession dem Kreuzträger, der nach alter Tradtion das fast 30 Kilogramm schwere Holzkreuz hinauf zur Kreuzkapelle trug. Dort hielt Jesuitenpater Ludger Hillebrand, die traditionelle Predigt. Der gebürtige Bürener war acht Jahre lang Seelsorger in der Abschiebehaftanstalt in Berlin und lebt und wirkt jetzt in Essen im Abuna-Frans-Haus mit Flüchtlingen unter einem Dach.

Die Ursprünge der Kreuztracht liegen in den gegenreformatorischen Strömungen des frühen 17. Jahrhunderts. Jesuiten führten die Prozession zunächst in den Bischofsstädten Münster und Paderborn ein. In Paderborn machte die Prozession nach dem Vorbild der Siebenkirchenwallfahrt in Rom an sieben Kirchen in der Stadt Station.

Die Kreuztracht in Delbrück geht auf die Wiederentdeckung eines Kreuzpartikels im Jahr 1671 zurüfck. Auf Geheiß des Fürstbischofs Ferdinands II. von Fürstenberg wurde das aus dem Jahr 1496 stammende Kreuz geöffnet und nach der Überlieferung die Reliquie gefunden.

Kreuztrachten gibt es auch in Menden (Sauerland, Märkischer Kreis), Brakel-Gehrden und Bad Driburg-Pömbsen (Kreis Höxter), Sundern-Stockum (Hochsauerlandkreis), Coesfeld (Kreis Coesfeld) und Hörstel-Bevergern (Kreis Steinfurt).

 

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Tausende folgten dem Kreuzträger
Auf seinem Leidensweg zum Kreuzberg folgten Tausende dem Kreuzträger in Delbrück. Foto: A. Höber