Junge Seelsorger diskutieren beim „Forum U40“

Paderborn / Schwerte (pdp). „Heute ist ein Tag der Chancen, für Sie und für die Leitung des Erzbistums Paderborn.“ Mit diesen Worten begrüßte Erzbischof Hans-Josef Becker am Mittwoch rund 100 hauptamtlich in der Pastoral beschäftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Erzbistums unter 40 Jahren. Diese waren zum sogenannten „Forum U40“ in die Rohrmeisterei Schwerte eingeladen, um ihre Ideen und Fragen zur Bistumsentwicklung einzubringen.

Die Industriearchitektur der Halle aus dem 19. Jahrhundert bot räumlich genau das, wofür das „Forum U40“ initiiert wurde: Offene Gespräche im offenen Raum, wie sie die Methode des „Open Space“ vorsieht. Jüngere Priester und Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten konnten hier ohne inhaltliche Vorgaben die Fragen und Themen benennen, die sie mit Blick auf ihre Arbeit als Seelsorger beschäftigen. Dabei lautete die Ausgangsfrage: „Was brauchen Sie, damit Sie in 15 Jahren noch gut und gerne im Erzbistum Paderborn arbeiten?“

Dass mehr als die Hälfte aller Eingeladenen diese Möglichkeit wahrnahmen, freute Cordula Picht und Svenja Hoffmann vom Projektteam, das den Tag vorbereitete. Neben Erzbischof Becker nahmen Generalvikar Alfons Hardt, Monsignore Andreas Kurte (Leiter der Zentralabteilung Pastorales Personal des Erzbischöflichen Generalvikariates), Monsignore Dr. Michael Bredeck (Leiter der Zentralabteilung Entwicklung), Regens Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer (Erzbischöfliches Priesterseminar Paderborn) und Professor Dr. Christoph Jacobs von der Theologischen Fakultät Paderborn an den Gesprächen und Beratungen teil. Erzbischof Becker lud zu Beginn des Treffens zu einer offenen Diskussion ein, bei der auch kritische Fragen auf den Tisch kommen sollten.

Nach einer Phase des Gesprächs und des Sammelns wurden über eine Online-Abstimmung die aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtigsten Themen in einer Liste der „Top 5“ gewichtet. Ganz oben standen dabei die „Anforderungen an die Person“ der in der Pastoral hauptamtlich beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei ging es um das sich wandelnde Berufsprofil, aber auch um Arbeitszeiten, Selbstorganisation und Anforderungen an die Lebensführung. Gemeindereferentin Kerstin Vieth aus dem Pastoralverbund Netpherland fasste die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe zusammen: „Es gab den Wunsch, Selbstorganisation und Selbstsorge zu fördern und ebenso Möglichkeiten der kollegialen Beratung zu unterstützen.“

Die Frage einer „Gemeindeleitung durch Laien“ erreichte den zweiten Platz unter den als besonders wichtig erachteten Themen. Häufig würden Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten schon Leitungsaufgaben wahrnehmen, ohne dazu jedoch offiziell beauftragt zu sein, hieß es. Damit zusammen hing auch der dritte Themenkomplex der „Top 5“, in dem es um die Frage nach „Amt und Charisma“ im Zusammenhang mit Leitung ging. Weitere für bedeutsam erachtete Themen waren die „Attraktivität pastoraler Berufe“ und die Frage danach, wie zeitgemäß es noch sei, Gemeinde vor allem über ein territoriales Gebiet zu definieren.

Zum Abschluss des Tages gingen in einer Gesprächsrunde Erzbischof Hans-Josef Becker, Monsignore Dr. Michael Bredeck und Monsignore Andreas Kurte auf einige der genannten Themen und Fragen ein. Dabei bedankte sich Erzbischof Becker für die offene Diskussion. Der Paderborner Oberhirte stellte fest, dass es „unterschiedliche Ansätze zum Kirchenverständnis“ gebe, über die man weiter im Gespräch bleiben solle. Der von der Deutschen Bischofskonferenz beschlossene „Synodale Weg“ brauche einen solchen lebendigen Austausch.

Eben dieser Austausch soll weiterhin geführt werden, zunächst am 11. September 2019 bei einer Fortsetzung des „Forum U40“ in Paderborn und dann beim nächsten Diözesanen Forum im November 2020. Die Fortsetzung des „Forum U40“ wird jene Themen mit einbeziehen, für die sich genügend Interessenten für die Weiterarbeit finden, dazu sollen nicht nur die unter den „Top 5“ aufgelisteten zählen.

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Ihr Ansprechpartner:

Michael Bodin

Redakteur in der Katholischen Pressestelle Dortmund

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Das Erzbistum Paderborn –

Lebendige Kirche für 1,5 Millionen katholische Christinnen und Christen

Das Erzbistum Paderborn ist eine Ortskirche der katholischen Kirche. Rund 4,8 Millionen Menschen leben im Erzbistum Paderborn, davon sind etwa 1,5 Millionen katholisch. In den Einrichtungen des Erzbistums sind annähernd 3.000 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter tätig. Sie und viele ehrenamtlich Engagierte setzen sich täglich dafür ein, einen lebendigen Glauben zu gestalten und den Auftrag der Kirche zu erfüllen – in der Seelsorge, in Bildungseinrichtungen und mit caritativen Ange-boten.

Das Erzbistum Paderborn gliedert sich in 19 Dekanate mit über 650 Kirchengemeinden in 111 Pastoralen Räumen, Pastoralverbünden und Gesamtpfarreien. Geleitet wird das Erzbistum Paderborn von Erzbischof Hans-Josef Becker, sein Generalvikar ist Alfons Hardt.

Geografisch erstreckt sich das Erzbistum Paderborn auf einer Fläche von rund 15.000 Quadratkilometern von Minden im Norden bis nach Siegen im Süden und von Höxter im Osten bis nach Herne im westlichen Ruhrgebiet. Zusätzlich zu den Gebieten in Westfalen zählen der ehemalige Kreis Waldeck (Hessen) und die Stadt Bad Pyrmont (Niedersachsen) ebenfalls zum Erzbistum Paderborn. Metropolitankirche ist der Hohe Dom St. Maria, St. Liborius, St. Kilian in Paderborn, der im Wesentlichen aus dem 13. Jahrhundert stammt.

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Junge Seelsorger diskutieren beim „Forum U40“
Gemeindereferentin Kerstin Vieth aus dem Pastoralverbund Netpherland stellte die Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Anforderungen an die Person“ vor Foto:.pdp / Michael Bodin