Für Erhalt der Warburger Zuckerfabrik

Höxter (pm). In ihrer Sitzung am 7. Februar 2019 haben die Mitglieder des Kreistages des Kreises Höxter eine gemeinsame Resolution verabschiedet. Gerichtet an die Südzucker AG formulieren sie darin ihren ausdrücklichen Wunsch, das Werk Warburg zu erhalten. Hier finden Sie die Resolution im Wortlaut.

Resolution des Kreistages des Kreises Höxter
gegen die geplante Schließung
des Südzucker-Standortes in Warburg

Mit Bedauern haben wir von den geplanten Restrukturierungsmaßnahmen der Südzucker AG und der damit verbundenen möglichen Schließung des Werkes Warburg erfahren. Ausdrücklicher Wunsch des Kreistages des Kreises Höxter ist der Erhalt des Werkes in Warburg.

Der Kreistag des Kreises Höxter ist sich durchaus darüber bewusst, dass aufgrund der Liberalisierung und der damit einhergehenden Lockerung des EU-Zuckermarktes die Südzucker AG auch weiterhin wettbewerbsfähig bleiben muss. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der ungleichen Markt- und Wettbewerbsbedingungen in Europa.

Bei den Entscheidungen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit muss sich die Südzucker AG jedoch ihrer unternehmerischen Verantwortung bewusst sein. Diese gilt insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die Landwirtinnen und Landwirte, die jahrzehntelang der Garant ihres Erfolges waren.

Wir appellieren deshalb dafür, bei Ihrer Entscheidung folgende Punkte zu berücksichtigen:

    Für den landwirtschaftlich geprägten Kreis Höxter sind der Zuckerrübenanbau und die Betriebsstätte Warburg der Südzucker AG von großer Bedeutung. Die Warburger Börde bietet einen der besten und ertragreichsten Böden in ganz Deutschland. Sie ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt für ihre außergewöhnlichen landwirtschaftlichen Erträge und ihre Zuckerfabrik.

Die Zuckerfabrik Warburg ist eine seit 1882 gewachsene und fest etablierte Betriebsstätte mit einer traditionell starken Kundenbindung. Das Einzugsgebiet umfasst neben der Soester Börde den Raum Ostwestfalen sowie Teile von Süd-Niedersachen und Nordhessen. Rund 800 Landwirte bauen 500.000 bis 600.000 Tonnen Zuckerrüben für das Werk Warburg an. Insgesamt werden damit jährlich 80.000 bis 100.000 Tonnen Zucker erzeugt.

Als bestmöglich in der Mitte von Deutschland gelegener Standort mit hervorragender verkehrlicher Anbindung (direkter Autobahnanschluss an die A 44 sowie das dichte Netz an Bundesstraßen 252, 241, 68, und 7) gibt die Warburger Zuckerfabrik derzeit mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Arbeit und stellt somit die Existenzgrundlage vieler Familien dar.

Mit Schließung des Standortes Warburg müssen die Rüben 60 bis 80 Kilometer weiter in die umliegenden Werke transportiert werden. Dies ist ökologisch unsinnig für Zucker, der auch in der heimischen Region erzeugt werden kann.  

Weiterhin wäre aus unserer Sicht ein gerechter und einheitlicher Zugang zum EU-weiten Zuckermarkt wichtig:

Dringend notwendig sind auf europäischer Ebene mehr Chancengleichheit sowie eine einheitliche und verbindliche EU-Agrarpolitik.

Innerhalb der EU darf es nicht weiter zu Wettbewerbsnachteilen aufgrund von ungleichen Rübenbeihilfen und Unterschieden bei der Pflanzenschutzmittelzulassung kommen. Die EU-Beihilfen müssen gleichmäßig auf alle EU-Staaten verteilt werden, sodass unsere heimischen Landwirte in gleichem Maße von diesen profitieren können. Ebenfalls muss der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln einheitlich geregelt werden.

Die Warburger Zuckerfabrik ist ein bedeutender Bestandteil unserer ländlich geprägten Region und aus dem Kreis Höxter nicht wegzudenken. Deshalb appellieren wir dafür, dass alle Alternativen zur Standortschließung noch einmal geprüft werden. Darüber hinaus würden wir uns über ein klares Bekenntnis zur Warburger Börde als Standort für die Zuckerrübe freuen.

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Für Erhalt der Warburger Zuckerfabrik
Kreistag spricht sich einstimmig für Erhalt der Warburger Zuckerfabrik aus