Was ist eigentlich Energie und woher kommt sie?

Lemgo (ul). Kohle, Wasser, Sonnenlicht oder Kernenergie: Energie kann aus vielem gewonnen werden. Jeden Tag benötigen wir Energie für den Weg mit dem Auto zur Arbeit, die Nutzung unserer Smartphones oder den Kühlschrank. Professor Thomas Schulte von der Hochschule OWL erklärte bei der Kinder-Uni 63 Kindern die Hintergründe und Bedeutung von Energie.

„Habt ihr Ideen welche Energieformen es gibt?“, fragte Professor Schulte vom Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik die Kinder. Hochschnellende Finger und große Augen: Viele Kinder wussten auf die Frage von Professor Schulte eine Antwort. Benzin, Wind, Wärme oder Erdgas. Schritt für Schritt erklärte Schulte, welche verschiedenen Formen es gibt und wofür man überhaupt Energie benötigt.

Viele Kinder wussten bereits, dass jedes elektrische Gerät Energie benötigt. Dass auch für die Mobilität, also das Auto- oder Zugfahren, und die Produktion in Firmen oder der Landwirtschaft Energie benötigt wird, war vielen noch nicht so klar. Schulte erklärte den Kindern zusammen mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Martin Griese auch, was der Unterschied zwischen Energie und Leistung ist, und dass die Leistung in Kilowatt beziffert wird. Daraufhin sollten die Kinder schätzen, wie viel Strom für verschiedene alltägliche Dinge benötigt wird, wie zum Beispiel das Wasserkochen. Viele Kinder staunten, weil die Nutzung des Smartphones (über den ganzen Tag hinweg) und das einmalige Anstellen des Wasserkochers gleich viel Strom verbrauchen. Noch mehr Raunen ging durch den Hörsaal als Professor Schulte erklärte, wie viel Energie ganz Deutschland im Jahr verbraucht: 2.542 Milliarden Kilowatt – „Wow! Eine Zahl mit neun Nullen“, sagte eines der Kinder laut.

Daraufhin erklärte der Professor, woher wir unsere Energie beziehen und dass bisher nur 13 Prozent aus erneuerbaren Energien, wie Wind, Sonne oder Wasser, stammen. Die größten Lieferanten sind laut Schulte immer noch Mineralöl und Gase. „Das liegt vor allem daran, dass wir enorm viel Energie benötigen“, erklärte Professor Schulte. „Um euch das noch einmal zu verdeutlichen machen wir nun ein Experiment: Wir erzeugen selber Energie mit dem Fahrrad.“ Gesagt, getan: Mehrere Kinder versuchten, eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen – und scheiterten. Erst als Martin Griese kräftig in die Pedale trat, leuchtete sogar die 100-Watt-Glühbirne. Ein Nachteil fossiler Energien ist jedoch, dass sie endlich sind und Kohlenstoffdioxid erzeugen, das wiederum für die Klimaerwärmung verantwortlich ist.

Professor Schulte erklärte, warum Wind und Sonne im Zuge des Klimawandels zunehmend wichtiger für unsere Energieversorgung werden und warum wir ein Problem mit der Volatilität haben, also der Tatsache, dass Sonnenergie nicht immer vorhanden ist, wenn wir sie benötigen. Die Lösung dafür ist laut ihm die langfristige Energiespeicherung in einem chemischen Verfahren, bei dem aus Energie Gas gewonnen und das Gas wiederum in Energie zurückgeführt wird. Diese Methode birgt derzeit aber noch das Problem des Energieverlustes, wie alle Speicherungsarten. Genau daran forscht Professor Schulte auch im „Future Energy - Institut für Energieforschung“ mit Kolleginnen und Kollegen an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

Zurück
Was ist eigentlich Energie und woher kommt sie?
Viele Kinder wussten auf die Fragen von Professor Schulte schon eine Antwort.